Trotz urlaubsbedingter Ausfälle fanden sich 9 Trainingswillige am Samstagmorgen in der "Sonne" ein.

Radfahrer Uli, der mit den Jahren auch nicht mehr schneller wird, hatte seinen ersten Platten überhaupt auf dem Weg nach Schollbrunn und kam auch deshalb mehr als eine halbe Stunde zu spät. Da hieß es, auf den Begrüßungskaffee zu verzichten und nach dem Duschen direkt am Brett zu erscheinen.

Nach der 2. Runde im Schnellschach (wie immer mit Auslosung der Eröffnung) führte erwartungsgemäß die leicht favorisierte "Sonne". Danach wurden an den Brettern 1 und 2 sowie 3 und 4 die Gegner getauscht, wobei diese Maßnahme im hinteren Teil erst eine Runde später umgesetzt wurde.
Erstaunlicherweise gewann die Kartause die beiden nächsten Runden, weil vor allem die beiden Spitzenbretter ihren neuen Gegnern keinen Stich ließen - freilich begünstigt durch ein hübsches Selbstmatt, das Daniel in Gewinnstellung auf's Brett zauberte.
In der Gesamtwertung bedeutete das für Uli einen satten Vorspung von 3 Punkten.

Daniel schlug doch tatsächlich einen neuen Weg zur Kartause Grünau vor. Das hatte es in 36 Jahren noch nie gegeben! Man muss es den Altvorderen hoch anrechnen, dass sie sich auf dieses Wagnis einließen. Bemerkenswerterweise kamen wir ohne Wackler bis zur Kartause durch.
Dort war nach langer Zeit mal wieder ein Tisch für uns reserviert, wegen des durchwachsenen Wetters sogar in einem bis dahin unbekannten Kellergewölbe. Die Qualität der gemeinsamen Blindspielversuche war dem Ort angemessen - unterirdisch.

Die Monsterkotelett-Quote von 77,77% beim Abendessen in der "Sonne" deutete jedoch auf eine ungebrochene Einsatzbereitschaft hin, die sich auch im Mitternachtsblitz zeigte.
Gegen eine doppelrundige Austragung gab es keine Gegenstimme. Riana - ein Muster an Trainingsfleiß - hielt tapfer 13 Runden durch. Jan spielte das Turnier sogar zu Ende, obwohl er danach noch die Heimreise antreten musste.
Daniel zeigte, dass er den Kampf um den Gesamtsieg noch nicht aufgegeben hatte und gab nur ein Remis ab, konnte aber in der Gesamtwertung nur einen Punkt aufholen.

Am Sonntagmorgen gab sich am Wildgehege Stefan als Meise-Ersatz alle Mühe, die Maiskörner für die Wildsäue attraktiv zu platzieren, was allerdings nur phasenweise gelang - jahrzehntelange Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen.
Danach gleich die nächste Innovation: statt einer Umrundung des Geheges, wurde nach links zu den Rindviechern abgebogen. Bei Traditionalisten dürften angesichts solch fundamentaler Änderungen die Alarmglocken in Schwingung geraten.

Beim abschließenden Chess960-Blitz ließ Daniel gar nichts mehr zu, aber da sich Uli in seinem Windschatten halten konnte, reichte es für Daniel nicht mehr zum Gesamtsieg - das Eigentor vom Vortag war letztlich entscheidend. Sicherheitshalber sei hinzugefügt, dass die Tabelle kein Versehen oder gar ein Fake ist!

Nach einem gleichermaßen anregenden wie entspannenden Schollbrunnwochenende, war die letzte Aufgabe des Tour Guides die Buchung für das nächste Jahr: Schollbrunn 2023 ist für den 9./10. September geplant.